Kinderarbeit 2
Kinderarbeit existiert schon seit sehr langer Zeit und heute leider immer noch. Selbst kleine Kinder müssen schuften, um mit ihrem geringen Einkommen das Überleben ihrer oft großen Familien zu sichern. Kinder, die mit giftigen Stoffen zu tun haben, werden häufig nicht älter als 13 Jahre.
Aus Geldnot "verkaufen" immer wieder Eltern ihre Kinder. Die Kinder kommen häufig nie wieder zu ihren Eltern zurück und sterben manchmal schon in jungen Jahren an Vergiftungen, Verätzungen und schrecklichen Krankheiten. Manche Kinder werden zur Prostitution gezwungen, wodurch sehr schwere Krankheiten wie Aids, übertragen werden. Da scheint es schon fast glücklicher Zufall zu sein, wenn man als Mädchen "nur" zum Dachziegel-Umdrehen eingeteilt wird - das aber dafür von Sonnenauf- bis untergang, sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr. Sogar die Jeans, welche wir heute tragen, werden oft von Kindern gefärbt, wodurch ihre Haut verätzt, und nach längerer Zeit auch Hände und Arme zersetzt werden.
Auch als Teppichknüpfer nähen sie sich die Hände blutig, wobei die Teppiche im Ausland teuer verkauft werden, aber die Kinder von dem Geld nicht profitieren können.
Hier ist eine Geschichte von einem schlimmen Schicksal:
Lagani ist 11 Jahre alt und lebt im Distrikt Sasaram, im indischen Staat Bihar. Sie arbeitet in einer Ziegelbrennerei, ersetzt dort ihre Mutter, die erkrankt ist. Laganis Bruder hatte 10.000 Rupien vom Fabrikbesitzer ausgeliehen, und Laganis Wochenlohn von 50 Rupien dient nun mit dazu, diese Schuld zu begleichen.
Auch viele Kinder werden wie Lagani zur Arbeit gezwungen, da ihre Familien zu wenig Geld oder zu viele Schulden haben. Meist arbeiten sie als Fischer auf dem Meer, wo sie auf Plattformen gesetzt und aufs Meer heraus gelassen werden. Dort müssen sie von Morgens bis Abends Fische fangen. Oft werden sie von Wellen über Bord geschwemmt und viele ertrinken.
Kinderarbeit bis zur extremsten Form der Leibeigenschaft ist nach wie vor in Indien verbreitet. Die Arbeitsbedingungen für Kinder sind oft katastrophal und beeinträchtigen die körperliche und geistige Entwicklung. Nach Jahren der Ausbeutung werden die Kinder in der Regel im Alter von 14 16 Jahren entlassen, denn dann kosten sie den Arbeitgeber mehr und sind vielleicht wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr so einsatzfähig. Armut und Unwissenheit wird ausgenutzt, um Eltern durch Vorauszahlungen in eine Abhängigkeit zu bringen, in der sie ihre Kinder in die Leibeigenschaft verkaufen müssen.
Auch in Ägypten muss jedes vierte Kind arbeiten; das entspricht etwa 1/3 der arbeitenden Bevölkerung (trotz der hohen Arbeitslosenquote). Sie arbeiten für ein drittel bis ein viertel des normalen Lohns. Tausende von Kindern (5-15 Jahre alt) arbeiten in dem Dreieck von Altkairo, das drei industrielle Bereiche beinhaltet: Töpferei, Gerberei und Autoreparaturwerkstätten. Die Kinder kommen meist aus armen Familien, die vom Land in die Stadt gezogen sind und jetzt in den Slums rund um die Industriezonen wohnen. Sozialversicherungen können erst ab dem 18. Lebensjahr abgeschlossen werden, d.h. die arbeitenden Kinder sind sozial nicht abgesichert! Das ägyptische Gesetz erlaubt Kinderarbeit ab 12 Jahren (in der Landwirtschaft gibt es kein Mindestalter), obwohl die Grundausbildung normalerweise erst im Alter von 15 Jahren abgeschlossen ist. 11,5% der Kinder gehen nicht zur Schule und 88,5% haben sie abgebrochen. Die meisten Kinder können weder lesen noch schreiben, viele sind schon im Pubertätsalter körperlich ruiniert. 73% der Kinder leiden an chronischen Krankheiten, 69% an Blutarmut, 58% an Vitamin-A-Defizit und schlechter Ernährung, 46% haben Untergewicht.Es wäre wünschenswert, daß die tägliche Arbeitszeit (8 - 12 Stunden) zumindest auf ein solches Maß reduziert wird, und daß ein Schulbesuch nebenher möglich ist.
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